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Uv leuchtstoffe. 
Added by: Sarina (2010-01-24 23:03:05)   
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Categories: Deutsch = German
Keywords: Kompaktleuchtstofflampe = Compact Fluorescent Lamp, Ultraviolett = Ultraviolet
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Abstract
Sehr geehrte Frau Wunderlich,

bitte entschuldigen Sie meine späte Antwort, die durch Dienstreisen während
der gesamten Zeit nach Erhalt Ihrer Anfrage bedingt ist.

Im Prinzip liegen Sie mit Ihren Vermutungen nicht ganz falsch, jedoch sind
neben den Phosphoren und der Glastransmission auch fertigungsbedingte
Einflüsse zu berücksichtigen. Letztere beziehen sich insbesondere aud die
Verwendung von Suspensionsmitteln für die Phosphore. Während früher
überwiegend die einfacher zu verarbeitenden organische Lösungsmittel
verwendet wurden, werden heute fast ausschließlich aus Umweltgründen
wässrige Lösungsmittel eingesetzt, was erhebliche Einflüsse auf die
Stabilität der Phosphore und damit auch auf die Emissionseigenschaften hat.

Doch nun zu Ihrer eigentlichen Frage: Neben den von Ihren genannten
Phosphoren bzw. Phosphormischungen stehen uns für die Lampenfertigugn
prinzipiell drei Glassorten unterschiedlicher spektraler Transmission zur
Verfügung. Das in Europa übliche geschlossene Glas (Transmissiongrad bei 302
nm etwa 10%) kommt bei den erwähnten medizinischen Lampen nicht nicht zum
Einsatz. Stattdessen wird das sog. offene Glas (Transmissiongrad bei 302 nm
etwa 40%), das in Nordamerika auch für die Allgemeinbeleuchtung üblich ist,
eingesetzt und darüber hinaus wird ausschließlich im medizinischen Bereich
das sog. UVB- oder Erythemalglas mit einem Transmissionsgrad bei 302 nm von
etwa 77% verwendet.

Bisher wurden die Lampentypen Arimed B12 und Arimed B6 unter Verwendung von
organmischen Lösungsmittel mit dem Phosphor SrAl12O19:Ce3+ (SAC) gefertigt,
wobei der Unterschied nur im Glas bestand (B12 mit Erythemlglas und B6 mit
offenem Glas).
Da der SAC-Phosphor nicht wasserbeständig ist, musste die Arimed B6 beim
Einsatz von wässrigen Lösungsmitteln auf einen Phosphorblend bestehend aus
BaSi2O5:Pb2+ (BSP) und LaPO4:Ce3+ (LAP) mit offenem Glas umgestellt werden.
Diese Umstellung führte jedoch bei der Arimed B12 nicht zum Erfolg, da die
Kombination BSP/LAP gegenüber SAC zu wenig kurzwellige Strahlung emittiert
und damit andere Wirkungseigenschaften aufweisen würde, d.h. dieser
Lampentyp wird - falls erforderlich, da er in der Therapie nahezu
bedeutungslos geworden ist - vermutlich zukünftig weiterhin mit
SAC/Erythemalglas gefertigt.

Bei der Arimed B ist die Situation etwas anders. Ursprünglich wurde hierfür
ein spezieller, exklusiv für uns hergestellter Phosphor
Ce(Mg,Sr)Al11O19:Ce mit offenem Glas eingesetzt, der verglichen mit BSP ein
etwas breiteres Spektrum emittiert. Nachdem dieser zukünftig nicht mehr
verfügbar sein wird, erfolgte auch hier unter Beibehaltung der
Wirkungseigenschaften eine Umstellung auf den Blend BSP/LAP.

Ich hoffe, damit Ihre Wissbegier etwas befriedigt zu haben und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Peter Bocionek
Leitung F&E / Technische Abteilung

JW Holding GmbH
Kölner Str. 8
70376 Stuttgart
Deutschland
Tel. +49 711-54004-80
Fax +49 711-54004-24
E-Mail peter.bocionek@jw-holding.de
www.jw-holding.de

Registergericht Stuttgart HRB 6898
Geschäftsführer: Jörg Wolff

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Mathias Berggötz [mailto:mathias.berggoetz@cosmedico.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. September 2009 17:29
An: Bocionek
Betreff: WG: UV Leuchtstoffe

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Claudia Scazzariello [mailto:claudia.scazzariello@cosmedico.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. September 2009 16:03
An: Matthias Berggötz (Matthias Berggötz)
Betreff: WG: UV Leuchtstoffe

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Sarina Wunderlich [mailto:sarina_wunderlich@gmx.de]
Gesendet: Donnerstag, 17. September 2009 16:46
An: info@cosmedicomed.de
Betreff: UV Leuchtstoffe

Guten Tag,

bitte entschuldigen Sie, dass ich mich mit dieser ungewöhnlichen Frage
an Sie wende.

Ich bin Physik Studentin und interessiere mich Privat sehr für
Lichttechnik, insbesondere aus dem Blickwinkel der Terrarienbeleuchtung. Die
Übersicht über ihre UVB-Leuchtstofflampen
(http://www.cosmedicomed.de/uvb-therapie-lampen.htm) hat mir sehr
gefallen, da sie all die unterschiedlichen UV-Spektren enthält, die mir
bereits bei verschiedenen Reptilien-UV-Lampen aufgefallen sind. Ich
frage mich schon eine Weile wodurch sich diese Lampen technisch
unterscheiden.

Bei meiner bisherigen Informationssuche bin ich im wesentlichen auf
diese Quellen gestoßen

T. JÜSTEL. 2000. Designing UV Phosphor Blends for Suntanning Lamps. In C.R.
RONDA (Ed.) Physics and chemistry of luminescent materials. The
Electrochemical Society 77–90 ARUNACHALAM LAKSHMANAN. 2007. Luminescence and
Display Phosphors: Phenomena and Applications. Nova Science Publishers
THOMAS JÜSTEL, HANS NIKOL & CEES RONDA. 1998. New Developments in the Field
of Luminescent Materials for Lighting and Displays. Angewandte Chemie
International Edition 37.22. 3084–3103. RAYMOND KANE & HEINZ SELL. 2001.
Revolution in Lamps: A Chronicle of 50 Years of Progress. Fairmont Press
A.M. SRIVASTAVA & C.R. RONDA. 2003. Phosphors. The Electrochemical Society
Interface

Ich könnte mir aus diesen Informationsquellen vorstellen, dass es sich
bei dem verwendeten Leuchtstoff um eine Mischung aus BaSi2O5:Pb2+ und
LaPO4:Ce3+ und die Unterschiede zwischen ARIMED B, ARIMED B6 und ARIMED
B12 in einem unterschiedlichen Verhältnis der beiden Komponenten und
einem unterschiedlich stark UV filternden Glas (ARIMED B mit stärkerer
Filterwirkung als ARIMED B6 und ARIMED B12) liegen. Eventuell liegt bei
den beiden kürzerwelligen Leuchtstoffen auch SrAl12O19:Ce3+ eingesetzt.

Leider habe ich keine Möglichkeit herauszufinden ob meine Überlegungen
stimmen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn einer ihrer technischen Mitarbeiter die
Zeit fände, einer wissbegierigen Physikerin diese kleine Frage zu
beantworten.
Da es sich hierbei scheinbar um Standardleuchtstoffe handelt, die allen
Personen die professionell mit diesen Produkten arbeiten sowieso bekannt
sind, glaube ich nicht dass Sie hierbei Firmengeheimnisse verraten.

Mit freundlichen Grüßen,
Sarina Wunderlich
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